Heinz Knobloch, "Gartenlust und Gartenliebe - Abenteuer hinterm Zaum", edition hüne, ISBN 978-3-941754-00-3, Paperback, 152 sw-Seiten
Helmut Mehnert, der eine schöne Fan-Seite zu Heinz Knobloch betreibt, hatte geschrieben: "Ich darf sie noch auf ein neu aufgelegtes buch von heinz knobloch hinweisen, dass in ihre richtung geht, nämlich "Gartenlust und Gartenliebe" ergänzt mit gartenfotografien (sw) seiner Tochter, das in der edition hüne als book on demand erschienen ist. (...) Heinz knobloch war nämlich auch überzeugter kleingärtner auf seiner datsche in Oranienburg. mit freundlichem gruß helmut mehnert"
Nach einiger Zeit habe ich das Buch jetzt bestellt. Vielleicht mein erstes "Book on demand", wahrscheinlich mein letztes. Es gibt noch die gebundene Ausgabe gebraucht für 45 Euro. Aber sonst natürlich toll, nach Monaten sortiert und beginnt mit: Der Januar ist der schönste Gartenmonat, weil man sich nicht um den Garten kümmern muss.
Heute habe ich im August gelesen:
Vergangenes Frühjahr fand auf dem einzigen Pflaumenbaum unseres Gartens der Weltkongress der Blattläuse statt. Da sie lautlos tagten - denn sie haben ein gutes Gewissen -, merkte niemand etwas.Stutzig machte erst, daß hunderte Marienkäfer, total überfressen, verdauungsgestört rings um den Baum auf dem Rücken lagen.
Tage später hingen sämtliche jungen Blätter, bedeutungslos wie Jubelfahnen bei Windstille. Der Pflaumenbaum schien erledigt. Nun meldeten auch die Zeitungen, daß wir in diesem Jahr mit ungewöhnlich viel Blattläusen zu rechnen haben würden.
Sie krochen grün und langsam auf dem Stamm entlang. hin und her, rundherum, kreuz und quer. Wie die Zeitungen geraten hatten, bestäubte ich den Baum allseitig mit weißem Giftpulver, bis mir so übel wurde, wie auf der Gebrauchsanweisung stand. Ich eilte davon, mein letztes Werk zu schreiben.
Wider Erwarten bekam die landwirtschaftliche Maßnahme allen Beiligten gut. Die Blattläuse kehrten gestärkt in ihre Wohngebiete zurück, wo sie das nächste Jahr vorbereiteten. Dem Baum wuchsen frische Blätter, so heftig hatte ich ihn beschnitten. Er erzeugte straffe Pflaumen, mehr, als je zuvor, doch als sie geerntet werden sollten, hatten die Wespen bereits damit begonnen und wollten unter sich bleiben.