ich möchte dir beim schlafen zusehn und werde es vielleicht nie tun. ich möchte dir zusehn, im schlaf. ich möchte mit dir schlafen, in deinen schlaf dringen, wenn seine dunkle welle wie seide über meinen kopf gleitet
und mit dir durch den hell flimmernden wald aus blaugrünen blättern gehn mit seiner flüssigen sonne & den drei monden bis zu deiner größten furcht.
ich möchte dir den silberzweig geben, die kleine weiße blume, das eine wort, das dich schützt vor der trauer in der tiefe deines traums, vor der trauer in der tiefe. ich möchte hinter dir die lange treppe wieder hinaufgehn & das boot werden, das dich zurückrudert,
behutsam-eine flamme in zwei gewölbten Händen- dahin, wo dein körper neben meinem liegt;und du steigst ein, so mühelos wie atemholen.
ich möchte die luft sein, die nur eine moment in dir wohnt. so unbemerkt möchte ich sein und so nötig zum Leben
1 Kommentare:
winterschlaf :
variationen über das wort schlafen
ich möchte dir beim schlafen zusehn
und werde es vielleicht nie tun.
ich möchte dir zusehn,
im schlaf. ich möchte mit dir
schlafen, in deinen schlaf
dringen, wenn seine dunkle welle
wie seide über meinen kopf gleitet
und mit dir durch den hell flimmernden
wald aus blaugrünen blättern gehn
mit seiner flüssigen sonne & den drei monden
bis zu deiner größten furcht.
ich möchte dir den silberzweig
geben, die kleine weiße blume, das eine
wort, das dich schützt
vor der trauer in der tiefe
deines traums, vor der trauer
in der tiefe. ich möchte hinter dir
die lange treppe wieder
hinaufgehn & das boot werden,
das dich zurückrudert,
behutsam-eine flamme
in zwei gewölbten Händen-
dahin, wo dein körper
neben meinem liegt;und du steigst ein,
so mühelos wie atemholen.
ich möchte die luft sein,
die nur eine moment in dir wohnt.
so unbemerkt möchte ich sein
und so nötig zum Leben
von M.Atwood
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